Derbi Mulhacen 659 Bj 2011 - Selbstentladung inklusive

Meine Freundin war auf der Suche nach einem leichten mit A2 fahrbaren Motorrad. In der Umgebung gab es eine Mulhacen. Abgesehen von den schlechten Erfahrungen mit dem Händler sind wir soweit sehr zufrieden mit dem Motorrad. Die Gabel lässt sich etwas absenken und so die Sitzhöhe der sowieso schon dünnen Sitzbank absenken.

 

Der Motor ist Baugleich mit dem der Yamaha XT. Ersatzteile und Anleitungen sind daher zu Hauf verfügbar. Der Tankinhalt reicht für etwa 200 km, die Fahrdynamik ist typisch für einen Einzylinder Motor. Wir empfinden dies als sehr angenehm, wobei man über 2000 U/min fahren sollte, da es sonst vibriert.

 

Einen Nachteil hat dieses Modell allerdings: Der Händler gab uns ein Ladegerät für die fest verbaute Ladebuchse mit. Er weis darauf hin, dass die Batterie leider die Ladung nicht sehr lange hält. Auch eine neue Batterie brachte keinen Erfolg. Die Batterie ist je nach Hunger der Boardelektronik trotz gezogenem Zündschlüssel nach 4-8 Wochen alle. 

 

 

Lösungen zur Selbstentladung der Batterie

1. Erhaltungsladegerät mehr oder weniger durchgehend anschließen. Am besten verlegt man dazu eine feste Ladebuchse, da die Pole der Batterie schlecht erreichbar sind.

 

2. Batterietrennschalter verbauen

 

 

Die Batterie ist unter der Sitzbank recht schlecht zugänglich. Es gibt Batterietrennschalter, welche über Kabel angeschlossen werden. Bei einem Motorrad ist dies auch mit recht kleinen Querschnitten problemlos möglich. Lediglich der Anlasser zieht beim Starten einen recht hohen Strom (etwa 120A). Darauf sollte bei der Auslegung des Schalters geachtet werden. Alternativ, je nach Motorrad, wird das Kabel zum Anlasserrelais direkt angeschlossen und nur die schuldige Bordelektronik abgetrennt. 

 

Ich habe den Kriechstrom versucht zu messen (siehe Bild oben). Diese beträgt 0,55 mA. Dies ist nicht viel und rechnet man mit der Standard Physik, nach sollte die Batterie erst nach ca. 600 Tagen alle sein. Leider ist sie gerne mal nach 4 Wochen komplett leer. Daher versuche ich diese wiederzubeleben. Hierfür nutze ich zunächst ein altes "Trafoladegerät", die typischen roten Kästen.

 

Diese sind leider alles andere als intelligent und normalerweise für Gelbatterien nicht zu gebrauchen. Allerdings war die Spannung so niedrig, dass ich diese zunächst etwas aufpeppeln musste, bevor das intelligente Ladegerät die Batterie überhaupt erkennt. Dieses beinhaltet ein Desulfatierungsprogramm, welches die bei Tiefentladung entstandenen Kristalle abbauen soll durch Pulsladung. Ob dies erfolgreich war, zeigt sich in einigen Tagen. Hält die Batterie die Ladespannung von etwa 12,3 Volt ist sie vielleicht noch zu gebrauchen. Ob die Leistung noch ausreicht, zeigt sich im Betrieb am Motorrad beim Anlassen. Sollte die Spannung innerhalb weniger Tage wieder abfallen, ist sie bereit für das Recycling.